Lehrabschluss mit Top Noten

Sie haben ihre Lehre mit Bestnoten abgeschlossen,Gabrielle Brunner als kaufmännische Lernende, Pascal Siegrist als Polymechaniker. Beide nutzen die praktische Grundausbildung als Sprungbrett für weiterführende Karrieren und schätzten den Praxisbezug, den eine Berufslehre bietet.

Ein stolzes Trio: Anja Zurschmiede, Berufsbildnerin kaufmännische Ausbildung mit den ‹ehemaligen› Lernenden Pascal Siegrist, Polymechaniker, und GabrielleBrunner, kaufmännische Angestellte.
Ein stolzes Trio: Anja Zurschmiede, Berufsbildnerin kaufmännische Ausbildung mit den ‹ehemaligen› Lernenden Pascal Siegrist, Polymechaniker, und GabrielleBrunner, kaufmännische Angestellte.

Polymechaniker Pascal Siegrist hat mit einem sehr guten 5,5 abgeschlossen, Gabrielle Brunner wartet noch auf die definitive Bewertung. Die Vorschlagsnote von 5.75 legt nahe, dass sie mit einer Höchstnote abschliessen wird. «Wobei viele unserer 18 Lehrabgänger mit guten bis sehr guten Noten abschliessen werden», gibt sich Anja Zurschmiede zufrieden. Sie ist Human Resources Assistentin und Berufsbildnerin für die kaufmännischen Lernenden innerhalb der Synthes Produktions GmbH bei DePuy Synthes. Das Medizinaltechnikunternehmen ist eine Tochtergesellschaft von Johnson & Johnson und beschäftigt in der Schweiz an mehreren Standorten rund 3000 Mitarbeitende, 870 davon alleine in den Produktionswerken in Grenchen und Bettlach.

Idealer Lehrbetrieb

«Das internationale Umfeld von DePuy Synthes hat mich motiviert, mich vor vier Jahren für eine Lehrstelle zu bewerben», sagt Gabrielle Brunner. Hier kann die junge Frau Sprachen praktisch anwenden. «Englisch zum Beispiel nutze ich täglich – am Telefon und intern im Betrieb – französisch gelegentlich.» Ausserdem schätze sie die Vielfältigkeit einer kaufmännischen Lehre, die für sie ein ideales Sprungbrett sei. «Ich möchte weitermachen und werde im Anschluss die zweijährige berufsbegleitende Berufsmatura absolvieren.» Dazu kann Gabrielle 60 Prozent im Betrieb weiterarbeiten und 40 Prozent die Schule besuchen – eine ideale Lösung.

Weitermachen will auch Pascal Siegrist. Er hat die Ausbildung zum Polymechaniker abgeschlossen und vor vier Jahren einem Kollegen über die Schulter geschaut. «Der Beruf hat mich interessiert», sagt er. DePuy Synthes sei ein sehr guter Lehrbetrieb. «Ich konnte die ersten zwei Jahre zusammen mit anderen Lernenden in der hauseigenen Lehrwerkstätte das nötige Grundwissen erwerben, bevor ich mich in Richtung Décolletage spezialisiert habe.» Pascal Siegrist wird jetzt zunächst die RS besuchen und dann ebenfalls die Berufsmatura absolvieren, später möglicherweise Maschinenbau studieren.

Praktischer Bezug wichtig

Beide machen seinen selbstbewussten Eindruck, zwei junge Menschen, die wissen, was sie wollen, mit beiden Beinen im Leben stehen. Es sind zwei Lernende mit ausgezeichneten Noten, die bewusst nicht den akademischen Weg eingeschlagen haben, sondern mit einer Praxisausbildung eine gute Basis legen wollten. «Mir war das praktische Arbeiten sehr wichtig, das hätte mir im Gymnasium gefehlt», betont Pascal Siegrist und auch Gabrielle Brunner schätzt das praxisbezogene Schaffen und Lernen nicht zuletzt des sozialen Netzwerks wegen, das hier bereits aufgebaut und gepflegt wird. Nach der Berufsmatura möchte die junge Frau eine Fachhochschule besuchen. Die Fachrichtung ist noch unklar, interessant fände sie Wirtschaft und Management.

Lehrstellenbesetzung

«Die Schulnoten sind bei der Lehrstellenbesetzung nicht alleine entscheidend. Die Mischung aus guten Noten, persönlichem Interesse, guten Ergebnissen und Rückmeldungen aus den Schnuppertagen sowie eine entwicklungsfähige Persönlichkeit sind für uns die entscheidenden Kriterien.»

Teambildung mit Herbstlager

Für die Teambildung und den Zusammenhalt unter den Lernenden, macht DePuy Synthes so einiges, organisiert zum Beispiel ein jährliches Herbstlager und das bereits seit 27 Jahren. Dabei arbeiten die Lernenden zusammen mit den Ausbildnern an einem Bergwaldprojekt im bündnerischen Trin. Eine gemeinnützige Stiftung organisiert freiwillige Arbeitseinsätze. «Wir bauen unter anderem Wege oder Wildschutzmassnahmen», erzählt Anja Zurschmiede. Gleichzeitig wird der Teamgeist gestärkt. «Wir müssen zusammen arbeiten, wenn man einen schweren Baumstamm bewegen will.» Ausserdem lernen sich Ausbildner und Lernende in einem anderen Umfeld kennen.

«Wir legen viel Wert auf einen vertrauensbasierten Umgang.» Alle Berufsbildner haben stets ein offenes Ohr für die Lernenden, auch wenn etwas schief läuft, ob beruflich oder privat. Unwahrheiten und fehlendes Engagement hingegen haben keinen Platz. Die Eltern sind ein wichtiges Bindeglied und ihre Unterstützung ist enorm wichtig für das gute Gelingen einer Lehre. «Die Eltern sind bei der Lehrvertragsunterzeichnung dabei, wir bleiben in Kontakt und tauschen uns regelmässig aus.»

Ein Grossunternehmen wie DePuy Synthes kann seinen Lernenden einiges bieten, ein gutes Umfeld, aktive Unterstützung, auch in schulischen Problemstellungen bis hin zu privaten Themen. Im Gegenzug freuen sich die Berufsbildner jährlich über gute Lehrabschlüsse und tolle Rückmeldungen der Lehrabgänger. Gerade in den Zeiten des viel diskutierten Fachkräftemangels sind gut ausgebildete junge und motivierte Menschen der Garant für den Produktionsstandort Schweiz.