Grosses Engagement für die Bienen

Die Grenchnerin Vera Bleuer setzt sich mit viel Herzblut für unsere Bienen ein. Die wild lebende Honigbiene sei in der Schweiz praktisch ausgestorben. Mit ihrem Projekt «deBee» handelt Vera Bleuer ganz nach dem Motto der Schweizer Organisation: «Free the Bees».

Vera Bleuer mit ihrem «deBee»-Stand am Grenchner Monatsmarkt.
Vera Bleuer mit ihrem «deBee»-Stand am Grenchner Monatsmarkt.

Wer ist sich eigentlich bewusst, dass wir alle rund einen Drittel unserer Nahrungsmittel den fleissigen Bestäuberinsekten, den Bienen, verdanken? Wir alle wollen genügend, vielseitige, gesunde Lebensmittel essen und dazu benötigt jeder von uns Insekten. Nun ist jedoch die wild lebende Honigbiene in der Schweiz praktisch ausgestorben. Intensive Imkermethoden und fehlende Lebensräume in freier Natur setzen der Honigbiene zu. Wie kann man sich für deren Schutz engagieren? Vera ­Bleuer hat sich entschlossen, etwas dagegen zu tun. Ihr neu gegründetes Projekt heisst «www.mit-debee.ch». Die Grenchnerin, heute wohnhaft in Arch, hat nun damit begonnen, jeweils am Monatsmarkt in Grenchen an einem eigenen Stand auf die Probleme aufmerksam zu machen, Spenden zu sammeln und Bienenprodukte zu vermitteln. «Bevor ich mich selbst mit den Bienen auseinandergesetzt habe, hatte ich kein grosses Wissen über das Insektensterben und die Konsequenz der Situation war mir nicht bewusst», sagt Vera Bleuer. Ein grosser Teil der Bevölkerung wisse nicht, welchen Stellenwert Bienen und Insekten für die Menschen hätten und wie abhängig man von ihnen sei. «Wir stempeln sie als lästige Artgenossen ab, die uns stechen und vor denen wir uns ekeln und vernichten sie mit Gewalt und Gift. Das muss sofort aufhören.

Bienen als Nutztiere?

Der menschliche Hunger nach Wachstum und Weiterentwicklung hat den Bienen zuletzt sehr geschadet. Etliche Arten sind ausgestorben oder sind stark bedroht. «Jeder von uns trägt eine Verantwortung für ihr Überleben und dies fordert sofortiges Handeln», ist die Meinung von Vera Bleuer. Die Bienen sichern bei ihrer Nahrungssuche durch Bestäubung von Nutz- und Wildpflanzen die Nahrungssicherheit und die Gesundheit von Mensch und Tier und somit den Fortbestand der gesamten Biodiversität. «Die letzten freilebenden Bienenvölker werden jedoch vernichtet statt geschützt und gefördert.» Gewisse Imker würden Bienen als ihre Nutz­tiere halten. Sie produzieren intensiv Honig: Massentierhaltung, Leistungszucht, künstliche Vermehrung. Die Konsequenz daraus: Seuchenartige Aus­breitung von Krankheiten und Para­siten und Resistenzbildung gegen ­Medikamente. Zusammen mit der gemeinnützigen Schweizer Organisation «Free the Bees» will Vera Bleuer helfen. «In meiner Vision wertschätzt jeder Mensch die unentbehrlichen Bestäuberinsekten und behandelt sie mit Respekt und Dankbarkeit für ihre für uns lebenswichtige Arbeit.»

Was bleibt zu tun?

«www.mit-debee.ch» will Sensibilisierungsarbeiten zum Schutz der Förderung und des Fortbestandes der wildlebenden Honigbienen leisten. Bereits haben sich schon diverse Geschäfte der Region dem Projekt angeschlossen. ­Zusammen mit «Free the Bees» werden unterschiedliche Projekte gestartet. Die Honigbiene muss zurück in die Natur, man wolle die Honigproduktion nur noch bis zum Punkt akzeptieren, an dem die natürliche Bienenevolution aufrechterhalten bleibt. Produktion ja, aber nur so weit die zur Verfügung stehenden Ressourcen nicht irreversibel vernichtet werden.

Laut Vera Bleuer hat die Situation der Bienen viele Parallelen zur Wirtschafts- und Arbeitswelt: «Auch Einzelfirmen und KMU sind zum Teil stark bedroht, doch auch sie sind lebenswichtig für die Schweizer Marktwirtschaft.» Gerade in schweren Zeiten werde jedem vor ­Augen geführt, wie vergänglich und erschreckend schnell die Welt auf den Kopf gestellt werden kann und welche wichtigen Säulen im Leben bleiben, wenn das Wirtschaftssystem heruntergefahren wird. «Seid mit dabei, jene zu unterstützen, die dafür sorgen, dass unsere Region wirtschaftlich aktiv und attraktiv bleibt!», ergänzt die Initiantin und ist überzeugt: «Helfen wir alle ­gemeinsam den Bienen und der Schweizer Marktwirtschaft, denn damit helfen wir uns und den nachrückenden Generationen!»