Der Turnaround ist geschafft
Das Grenchner Jugendzentrum Lindenhaus hat turbulente Monate hinter sich. Die Besucherzahlen waren zuletzt etwas gesunken. Es kam zu einigen personellen Wechseln. Die neue Leiterin des Jugendzentrums heisst Melanie Stoller.
Im Grenchner Jugendzentrum Lindenhaus ist die Kontinuität zurück. Vor einigen Monaten hatte es noch nicht danach ausgesehen, nachdem die langjährige Leiterin Tamara Moser gekündigt und sich für eine Auszeit ausgesprochen hatte. Auch das langjährige Vorstandsmitglied Corinne Maier hatte sich zurückgezogen und Sarah Schwab hatte im Sommer 2024 die operative Leitung «Midnight» niedergelegt. Wie weiter im offenen Jugendzentrum von Grenchen? Vorerst konnte die diplomierte Sozialpädagogin Barbara Günter als neues Vorstandsmitglied gewonnen werden. Sie ist die Schwester von Präsident Daniel Günter. Da ein ehrenamtliches Engagement oft nicht mehr als selbstverständlich gilt, sei die Suche schwierig gewesen, hiess es. Für die Bereiche Reinigung, Buchhaltung und Personal seien zwischenzeitlich Lösungen gefunden worden. Sarah Truffer hat im Vorstand die Personalverantwortung übernommen, Sandra Pizzulli die Buchhaltung.
Melanie Stoller für Tamara Moser
Kurz nachdem die langjährige Lindenhaus-Leiterin Tamara Moser auf den 1. April 2024 gekündigt hatte, um sich eine Auszeit zu nehmen, hat ihre Mitarbeitende Melanie Stoller ihr Interesse bekundet und wurde schliesslich auch zur neuen Leiterin gewählt. Ganz einfach sei dieser Entscheid nicht gewesen, sagte Melanie Stoller bei ihrem Amtsantritt. Schlussendlich habe sich aber die Überzeugung durchgesetzt, dass es schade wäre, die gute, bereits geleistete Aufbauarbeit nicht fortzusetzen. «Ich fühle mich wohl in Grenchen und habe mich in den vergangenen sechs Jahren gut vernetzt und will an der Zukunftsplanung mithelfen.» Sie sei übrigens gekommen, um zu bleiben, und richte sich auf ein länger dauerndes Engagement als Leiterin ein. «Ich werde versuchen, das Lindenhaus noch lebendiger zu machen», umschreibt Stoller ihre Ziele auf der Website. Die erfahrene 40-jährige Sozialpädagogin (80-Prozent-Pensum) wird dabei von Livia Ryser (70 Prozent) unterstützt. Die beiden können bei Bedarf auf die Aushilfsdienste von Patrick Rolli zählen.
Der neue Leistungsvertrag
Die Zeit blieb in der offenen Jugendarbeit nicht stehen. Deshalb ist Melanie Stoller froh darüber, dass in der Zwischenzeit ein neuer Leistungsvertrag mit der Gemeinde unterzeichnet werden konnte. Dieser ist flexibler gestaltet, vor allem in Bezug auf die Öffnungszeiten. Das alles kommt laut der neuen Leiterin den Kindern und Jugendlichen zugute. Der Gemeinderat hatte der Leistungsvereinbarung und dem neuen, schlankeren Controllingkonzept Ende August zugestimmt. Das Zielpublikum bleiben die Zehn- bis Achtzehnjährigen, wobei auch ältere ihre Projekte durchziehen können, wenn sie bereits einen Bezug zum Lindenhaus haben. Lichtblicke gibt es wieder bei den Besucherzahlen: So hat der Bereich Hausaufgaben und Bewerbungshilfe im Vergleich zum Vorjahr um 240 Prozent zugelegt. In einer Mitteilung heisst es, die Jugendlichen seien vermehrt ins Lindenhaus gekommen, um gemeinsam die Hausaufgaben anzugehen. Manche nutzten den Treff sogar als Rückzugsort, um sich ganz auf ihre Hausaufgaben zu konzentrieren. Gemäss Präsident Daniel Günter ist das Durchschnittsalter der Besucherinnen und Besucher gesunken. Deshalb würden heute andere Angebote bevorzugt. Der Turnaround ist jedoch geschafft und die Zukunft kann getrost in Angriff genommen werden.