Die neuen «Mazzini»-Gastgeber sind gut unterwegs

Am vergangenen Samstag war es genau ein Jahr her, dass das Restaurant Mazzini in Grenchen nach einem längeren Unterbruch mit einem neuen Pächter wiedereröffnet wurde. Gastgeber ist der aus Sri Lanka stammende Sri Arumugam. Er und seine Tochter Vasuki Sriskantharaja, die für die Administration des Betriebs zuständig ist, ziehen Bilanz. Und die fällt überwiegend sehr positiv aus.

Die Gastgeber Sri Arumogam und Vasuki Sriskantharaja (vorne von links) mit den weiteren Team-Mitarbeitenden im gemütlichen «Mazzini»-Säli.Bilder: Joseph Weibel/zvg

Die Gastgeber Sri Arumogam und Vasuki Sriskantharaja (vorne von links) mit den weiteren Team-Mitarbeitenden im gemütlichen «Mazzini»-Säli.Bilder: Joseph Weibel/zvg

Sri hat ein eigenes Rezept mit Mies­muscheln kreiert.

Sri hat ein eigenes Rezept mit Mies­muscheln kreiert.

Letzte Woche gab es als Wochenhit einen schön hergerichteten und reich garnierten Wildteller.

Letzte Woche gab es als Wochenhit einen schön hergerichteten und reich garnierten Wildteller.

«Alle kennen ihn nur unter seinem Vornamen Sri, weil die Nachnamen in unserer Heimat nicht so leicht auszusprechen sind», schmunzelt seine Tochter Vasuki Sriskantharaja. Das gelte auch für sie, ergänzt sie. «Wie war der Start?», wiederholt sie die Frage. «Sehr gut, wir wurden regelrecht überrumpelt.» Im Sommer sei es dann etwas ruhiger gewesen, jetzt spüre man, dass die Gäste wieder mehr Lust auf gutes Essen hätten. Die Speisekarte im «Mazzini» lässt keine Wünsche offen. Sri kocht bodenständig und gut. Bekannt ist er für seine Cordon-bleu-Kreationen, neu im Programm ist ein Wochenhit. Letzte Woche war es ein reich garnierter Wildteller, diese Woche gibt es Wiener Schnitzel, Gemüse und Pommes. Wildgerichte gibt es natürlich auch weiterhin à la carte. Und natürlich wird seit Anfang des Jahres auch immer der Holz-Pizzaofen eingeheizt. Vasuki hebt kurz die Hand und sagt: «Wir planen eine Veränderung.» Mehr möchte sie noch nicht verraten. Ihr vielsagender Blick lässt auf eine schöne Überraschung schliessen.

Seit 30 Jahren als Koch unterwegs

Sri ist ein begnadeter Koch. Die meisten Geheimnisse des guten Kochens hat er sich selbst beigebracht, learning by doing. Das gilt auch für die Küche seiner Heimat. Auch nach 30 Jahren Praxis in der Schweiz habe er die Küche Sri Lankas nicht verlernt, schmunzelt Sri. Deshalb kocht er auch im «Mazzini», nur die Frühlingsrolle mit Lamm ist fest auf der Speisekarte. Wer Lust auf die Küche Sri Lankas hat und mit mindestens vier Personen dabei sein möchte, für den kocht der Gastgeber auf Vorbestellung (24 Stunden) Leckeres aus seiner Heimat. Eine seiner Spezialitäten sind unter anderem auch Muscheln; für ein Miesmuschelgericht hat er ein eigenes Rezept entwickelt.

Vor seiner Zeit in Grenchen war er 16  Jahre lang Koch im damaligen Manor-Restaurant in Solothurn und stellte auch immer wieder Menüs für Caterings mit bis zu 500 Personen zusammen. Später machte er sich selbstständig und war Pächter in der «Krone» in Selzach und zuletzt im «Lamm» in Lommiswil. «Papi ist Koch aus Leidenschaft», ergänzt Tochter Vasuki. Das «Mazzini» kann auch für grössere Anlässe (bis 100 Personen) gebucht werden. Die Gastgeber denken dabei an Weihnachtsessen oder Familienfeste.

Neu täglich geöffnet

Für solche Fälle steht ausnahmsweise an der Tür: Geschlossene Gesellschaft, denn das Restaurant ist jetzt an sieben Tagen in der Woche geöffnet (Montag von 10 bis 14 Uhr). Der Dienstag war bis vor kurzem ganz geschlossen. Jetzt ist auch der Dienstag, wie an den anderen Wochentagen, von 9 bis 14 Uhr und von 17 bis 23.30 Uhr geöffnet, um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden. Sri scheint nicht nur ein leidenschaftlicher, sondern auch ein unermüdlicher Koch zu sein.

Sri verabschiedet sich kurzerhand in die Küche. Das Restaurant öffnet um 10 Uhr. Dann muss alles für den Mittagstisch vorbereitet sein. Und was steht auf der Speisekarte? Penne Tricolore mit Sauce Bolognese oder Partyschinken mit Salzkartoffeln und Bohnen war am Montag im Programm. Die Wochenkarte verrät, dass der Herbst endgültig Einzug gehalten hat. Wie abends gibt es ebenfalls mittags Gerichte à la carte. Gibt es noch Verbesserungsmöglichkeiten? «Die gibt es immer», sagt Vasuki. Auf der Negativliste steht eigentlich nichts. Ausser: Die Energiepreise würden ihnen etwas zu schaffen machen. «Ein Restaurant ist eben sehr energieintensiv.» Sie schmunzelt: «Nächstes Jahr sollen die Preise ja wieder etwas gesenkt werden.»