Ivan Schmid: Immer offen für neue Aufgaben

Wir kennen ihn von seiner Funktion als Inhaber des Tierheims Aarebrüggli in Grenchen. Daneben war und ist er engagiert in der Ausbildung von Tierpflegenden in der Deutschschweiz und seit 2023 auch Gemeindepräsident der schönen Gemeinde Arch: Ivan Schmid (51) hat schon immer neue Herausforderungen angenommen.

Der Archer Gemeindepräsident Ivan Schmid: «Ich arbeite immer strukturiert.»

Ursprünglich absolvierte der Archer eine Ausbildung zum Metallbauschlosser. In diesem Beruf stieg er auch in ein Pharmaunternehmen ein. Dort erwarteten ihn schon bald neue Aufgaben und Herausforderungen. Ivan Schmid: «Schritt für Schritt lernte ich neue Bereiche im Unternehmen kennen. Beim Einkauf, bei der Auftragsabwicklung, aber auch im Verkauf und in der Personalführung.» Es gehört zur Persönlichkeit von Ivan Schmid, offen auf neue Aufgaben zuzugehen. «Was ich mache, will ich jedoch immer auch gut machen.» Entsprechend hat er sich selber auch immer wieder selber weitergebildet und reflektiert.

2006 der Schritt in die Tierpflege

So war es auch, als seine Eltern, die 1996 das Tierheim und die Igelstation Aarebrüggli gegründet hatten, wegen der Nachfolgeregelung auf ihn zukamen. «Ich bin ja quasi in der Igelstation Arch aufgewachsen. Ich danke an dieser Stelle meinen Eltern sehr für diese Chance, die sie mir dadurch ermöglichten. Trotzdem wusste ich, dass es für einen solchen Schritt auch eine professionelle Ausbildung braucht. Schon nur, um eine Betriebsbewilligung für die Institution zu erhalten.» Also startete er die Arbeit im Aarebrüggli und eignete sich mit ­«learning by doing» praktisches Wissen an. Dazu absolvierte er die Berufsschule. «Das war für mich besonders wichtig, wollte ich doch später auch selber Lernende ausbilden.» Diese Zeit betrachtet er rückblickend als eine gute Zeit. «Ich war der Älteste der Klasse, hatte aber sehr gute Kontakte zu meinen Kolleginnen und Kollegen sowie zu den Lehrpersonen.»

Unter seiner Ägide – das sehen wir heute – hat sich das Tierheim zu einer schweizweit herausragenden Institu­tion entwickelt. «Ich habe damals neue Strukturen und Abläufe geschaffen und seither stetig weiterentwickelt. Inzwischen haben wir auch die Digitalisierung vorangetrieben.» Das Tierheim ist auf dem neuesten Stand. Diese Entwicklung blieb dem Verband nicht unerkannt. «Sie kamen damals auf mich zu und fragten mich an, ob ich als Prüfungsexperte amten könnte.» Er sagte zu und wurde später auch Mitglied des Verbandsvorstands und Chefexperte.

Einstieg in die Politik

Ausbildung war für Ivan Schmid immer eine Herzensangelegenheit. Der Vater zweier Söhne, die mittlerweile ein Studium an der Höheren Fachschule bzw. ein Wirtschaftsstudium beginnen werden, hat ja auch die wertvollen Erfahrungen aus dem Verband. Daher war er offen, als im Archer Gemeinderat das Ressort Bildung neu zu besetzen war. «Trotzdem musste ich mich natürlich auch hier fundiert informieren. So wurde es zu einer sehr spannenden Erfahrung.» 2023 dann war das Amt des Gemeindepräsidenten vakant. Ivan Schmid musste sich damit auseinandersetzen, ob er einen weiteren Schritt machen sollte. «Das Gemeindepräsidium führt die Verwaltung, was auch mehr Präsenz erfordert. Zudem ist man in sehr viele Geschäfte intensiver involviert, womit auch mehr Aktenstudium vorausgesetzt ist. Und schliesslich ist der Gemeindeprä­sident natürlich das Sprachrohr der Gemeinde.» Ivan Schmid ging der Sache auf den Grund und entschied sich dafür, diese neue Herausforderung anzunehmen. «Dafür gab ich das Amt als Chefexperte nach acht Jahren ab, da ich einen sehr valablen Nachfolger gefunden hatte. Ich hatte das Gefühl, ich müsse mir wieder etwas Luft verschaffen, damit die neue Tätigkeit genügend Raum hatte.»

Strukturiertes Vorgehen

Auch im neuen Amt blieb er seiner Philosophie treu: «Ich arbeite immer strukturiert. Im Aarebrüggli führten wir ein modernes Verwaltungssystem ein, womit wir die Abläufe noch besser in den Griff bekamen. Auch im Gemeindepräsidium muss ich die entsprechenden Strukturen haben, um mich entfalten zu können.» Der kommunikative Schmid hat in Arch viele Sitzungen zu leiten und die Fachabteilungen zu koordinieren. Jeweils an zwei Nachmittagen ist er in der Gemeindeverwaltung präsent. Hinzu kommen auch die Sprechstunden für die Einwohnerinnen und Einwohner. Da Ivan Schmid sehr vielseitig interessiert und offen ist, konnte die Amtsübernahme relativ ruhig und fliessend erfolgen. Was waren die Folgen für sein Tierheim? «Wir müssen 365 Tage im Jahr Personal zur Versorgung der Tiere haben. Da sich meine Eltern inzwischen zurückgezogen haben, gab es natürlich den Bedarf für einen Personalausbau.» Aber hier wie dort funktioniert Schmids Systematik. «Wenn die Strukturen und Abläufe stimmen, kann man mehr bewältigen», weiss er aus Erfahrung. Und das beweist sich auch in der neuen Konstellation mit ihm als Gemeindepräsident.