So gehen Herbstgefühle auf dem Marktplatz
Es ist Freitagmorgen auf dem Märetplatz in Grenchen. Die vertrauten Marktstände stehen in Reih und Glied und erstrahlen in herbstlichen Farben, während eine kühle Brise weht.
Beim Stand des Schwalbenhofs Gloor stapeln sich leuchtende Karotten, Kürbisse und Randen, die einen kräftigen Farbakzent setzen, während eine Vielfalt an Salaten, weiterem Gemüse, Obst und Blumen das Angebot vervollständigt. Sonja Berthod, Anita Kauer und Jolanda Vittori bedienen freundlich ihre Kundschaft. Anita Kauer, die Schwester des Inhabers Willi Gloor, berichtet von der diesjährigen Ernte: Es gab dieses Jahr Wasserprobleme, was die Ernte erschwerte. Nichtsdestotrotz seien die Salate, die Bohnen und das Knollengemüse besonders gut gewachsen. Das kann man auch deutlich an den vollen Regalen des Stands erkennen. Bestseller sei zurzeit der Nüsslisalat, der ebenso in Staad angebaut wird.
Patricia Tsokhim, Andrea Bruder und Janine Binggeli spazieren mit Hund Tenpi über den Märetplatz. «Im Herbst zieht es uns in die farbenfrohen Wälder am Jurasüdfuss», sagen sie. Der Freitagsmarkt ist für sie auch gegenseitiger Austausch. «Wir treffen uns regelmässig und geniessen später noch einen Kaffee.»
«Der Herbst ist der Frühling vom Winter», meint Ruth Johner. Sie mag die vielen Farben und schätzt, dass man auf dem Markt genau weiss, woher die Produkte kommen. Besonders gerne koche sie in dieser Jahreszeit eine Kürbissuppe. Beatrice Germann schwärmt vom Licht am Morgen, von den schweren Wolken, die in ihr eine Sehnsucht wecken, und auch den Wind möge sie besonders. Am Markt schätze sie die Freundlichkeit der Verkäufer und den Aufwand, der betrieben werde, damit die frische Ware gepflegt erscheine. Steinpilze und Kürbisse seien ihre Lieblingsspeisen im Herbst. Für Kurt Ryf ist der Markt am Freitag wie ein Heiligtum. Er gehe jeden Freitag hin und freue sich, seine Freunde zu treffen. Ähnlich geht es auch Pia und Heinz Peter. «Wir freuen uns auf die guten Kontakte und natürlich das frische Gemüse.» Herbst ist für Heinz Peter auch Pilzzeit.
Für Marianne und Adrien Thélin ist der Herbst gleichbedeutend mit bunten Blättern an den Bäumen. Ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter: Das Markttreiben am Freitag ist für sie ein regelmässiger Bestandteil der Woche.
Die herbstliche Stimmung verbindet die Besucher auf ihre eigene Art – sei es durch die Freude an den regionalen Produkten, die Farbenpracht der Natur oder das gesellige Miteinander. Der Besuch des Grenchner Markts ist für viele ein willkommener Anlass, das Haus zu verlassen – selbst bei schlechtem Wetter zieht es die Menschen auf dem Markt, um frische Produkte zu kaufen und Bekannte zu treffen.