Tagesschul-Angebot in Büren wurde ausgebaut

Während 12 Jahren gab es im Stedtli das Tagesschulangebot in der Mehrzweckhalle und in einem Pavillon. In diesem Sommer konnte die Tagesschule in die neuen Räume im Kocher-Büetiger-Haus als definitiver Standort umziehen.

Die Sanierung des Kocher-Büetiger-Hauses ermöglichte die Erhaltung eines historischen Gebäudes und gleichzeitig den ordentlichen Betrieb der Tagesschule.Bild: zvg

Die Gesellschaft hat sich verändert. Viele Berufstätige können heute nicht mehr nach Hause gehen, um für ihre Kinder zu kochen. Das Bedürfnis nach einem entsprechenden Angebot der Schule ist deshalb in den letzten 15 Jahren stark gestiegen. So auch im Büren-Stedtli, wo heute rund 430 Kinder und Jugendliche die Schule besuchen.

Mehrere Anläufe

Vor 12 Jahren wurde mit dem Aufbau eines Mittagstischangebots begonnen, das bis heute zu einem umfassenden Tagesschulangebot ausgebaut wurde. Als Provisorium diente in all den Jahren die Mehrzweckhalle. Co-Schulleiter Beat Eicher: «Wie in jedem Provisorium gab es natürlich auch hier Einschränkungen. Die Küche war für einen solchen Betrieb nicht ausgelegt und bei Anlässen mussten immer alle Tische weggeräumt und danach wieder aufgebaut werden. Für Hausaufgaben oder andere betreute Angebote mussten wir zudem in unseren Pavillon ausweichen.» Entscheidend war jedoch, dass die Raumplanung der Schule aufgrund steigender Schülerzahlen nach zusätzlichem Platz verlangte. «Nach mehreren Anläufen gewann das Projekt mit den Räumen für eine Klasse (derzeit 6. Klasse) und die Bibliothek die Mehrheit. Damit stehen im Schulgebäude insgesamt drei zusätzliche Räume zur Verfügung, die den Bedarf decken können.»

Mit erheblichem Aufwand

Der Umbau des Kocher-Büetiger-Hauses war aufwendig und zeitintensiv. Das mehrstöckige historische Gebäude beherbergt im Erdgeschoss die Küche und den Speisesaal, im Obergeschoss die neuen Klassenzimmer sowie die Betreuungsräume und im Dachgeschoss soll künftig die Schulbibliothek einziehen. Seit Sommer 2024 arbeitet Barbara Aeschlimann mit ihrem Team am neuen Standort, der idealerweise sehr nahe am Schulareal liegt. Die Zusammensetzung des Teams richtet sich nach den Vorgaben des Kantons. Barbara Aeschlimann: «Pro 10 Kinder braucht es eine Betreuungsperson, wobei immer die Hälfte aus pädagogisch ausgebildeten Personen bestehen muss.» Das können Lehrpersonen oder ehemalige Lehrpersonen wie Barbara Aeschlimann selbst sein, aber auch Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen oder FABE Kind. «Beim Mittagessen kann ich oft auf Lehrpersonen aus der Schule zurückgreifen, was für uns alle eine Erleichterung ist», erwähnt sie. Apropos Mittagessen: Gekocht wird frisch, saisonal und nach Möglichkeit mit regionalen Produkten. «Wir haben ein sehr gutes Küchenteam mit zwei Köchinnen und einer Hilfsköchin. Die Rückmeldungen sind sehr positiv, das Essen wird sehr geschätzt.» Das betreute Mittagessen ist eines der Kernelemente des Tagesschulangebots. Eine ausgewogene Ernährung ist dabei sehr wichtig. Bei Bedarf gibt es aber auch die Möglichkeit, die Hausaufgaben gemeinsam mit den Betreuenden zu erledigen. «Viele können das alleine, aber es gibt immer so vier bis sechs Schülerinnen und Schüler, die ein bisschen Unterstützung brauchen. Das ist dann nach der Jausenpause.» Die Betreuungszeit geht bis 18 Uhr.

Rund 60 Schülerinnen und Schüler nutzen das Angebot. Zu Beginn waren es etwa die Hälfte. «Mit dem Bezug der neuen Räumlichkeiten könnten bis zu 100 Schülerinnen und Schüler am Mittagstisch teilnehmen. Wir haben also auf absehbare Zeit genügend Kapazitäten», betont Beat Eicher. Die Kosten richten sich nach dem steuerbaren Einkommen, was eine soziale Abfederung ermöglicht. «Es gibt eben viele Alleinerziehende, die Vollzeit arbeiten und froh sind, wenn ihre Kinder in dieser Zeit in der Schule gut betreut sind. Ein solches Angebot muss natürlich auch für sie erschwinglich sein», betont Barbara Aeschlimann. Mit Ausnahme des Mittwochs ist die Tagesschule an allen Wochentagen geöffnet. Das Angebot steht Kindern ab dem 2. Kindergarten und allen Schülerinnen und Schülern bis zur 9. Klasse offen. «Die Jugendlichen der Oberstufe nutzen das Angebot jedoch weniger. Das Schwergewicht liegt bei den Primarschulklassen», erklärt Beat Eicher.

Mit dem Bezug des definitiven Standorts ist ein wichtiger Schritt für Büren abgeschlossen. Beat Eicher: «Auch wenn die Schülerzahlen relativ stabil bleiben, geht der Trend schon Richtung Tagesschule. Dafür sind wir nun auf absehbare Zeit räumlich gerüstet.»