Tradition, Vielfalt und Nachhaltigkeit
Traditionell gehört der Weihnachtsbaum in fast jede Schweizer Stube. Was wäre Weihnachten ohne Tannenbaum und ohne leuchtende Kinderaugen? Wo kaufen wir in Grenchen unsere Christbäume, und worauf sollte man dabei achten?
Für den Grenchner Revierförster Patrik Mosimann gibt es nur eine wichtige Antwort auf all die Fragen des «Grenchner Stadtanzeigers»: «Es müssen einheimische Bäume sein. Sowohl von der Qualität als auch von der Nachhaltigkeit her.» Der beliebteste Baum sei die Nordmanntanne. Diese bleibe etwas länger frisch als etwa die Rottanne. «Wie lange der Baum hält, ist aber auch davon abhängig, woher er stammt», sagt Mosimann. «Die importierten Bäume werden Ende Oktober geschnitten und sind dann sehr trocken, weil sie Hunderte oder gar Tausende Kilometer transportiert wurden.» Dementsprechend brennen sie schneller lichterloh, wenn sie Feuer fangen. Die Bürgergemeinde Grenchen bietet seit einigen Jahren keine Weihnachtsbäume zum privaten Verkauf mehr an. «Höchstens der Baum vor dem Stadthaus stammt noch aus unserem Wald. Wir pflegen bei uns auch keine Baumkulturen und hätten gar nicht den Platz dazu.»
Erst kurz vor dem Fest in die Stube
Wann der Weihnachtsbaum seinen Ursprung hat, lässt sich heute nicht mehr eruieren. Man nimmt an, dass dieser Brauch aus verschiedenen Kulturen stammt. Früher wurden immergrünen Pflanzen Lebenskraft und Gesundheit zugeschrieben. In nördlichen Gegenden dienten Tannenzweige im Winter dazu, um bösen Geistern das Eindringen zu verwehren, und das Grün gab Hoffnung auf die Wiederkehr des Frühjahrs. Der Weihnachtsbaum mit Lichtern und Farben stammt wohl aus den USA. Wo auch die ersten künstlichen Weihnachtsbäume herkommen. Um die Haltbarkeit zu verlängern, sollte der Baum nach dem Kauf sofort ins Wasser gestellt werden. Am besten wird der Baum, bevor er in der warmen Stube aufgestellt wird, an einem dunklen kühlen Ort aufbewahrt. «Wir empfehlen den Kauf vor Ort, da die Lieferdienste zur Weihnachtszeit bereits an der Belastungsgrenze arbeiten. Am Stand des Weihnachtsbaumhändlers, bei allen Grossverteilern, aber auch in Baumärkten und Gartencentern gibt es qualitativ hochwertige Bäume.»
Der Baum und seine Eigenschaften
Vor dem Kauf sollte man sich die Frage stellen, wie hoch und breit der Baum sein darf und wo im Raum er stehen wird. Es ist hilfreich, vor dem Kauf die verschiedenen Baumarten und ihre Eigenschaften zu kennen. Beim Kauf ist darauf zu achten, dass der Baum ein festes und intaktes Nadelkleid besitzt. Am besten schaut man sich den Baum genaustens an, bevor dieser für den Transport vorbereitet wird. So kauft man nicht die «Katze im Sack». Während die Blaufichte in den 1970er-Jahren in Europa besonders beliebt war, ist seit 1980 die Nordmanntanne der Platzhirsch unter den Bäumen. Rund 80 Prozent der Käufer entscheiden sich für sie und dieser Trend ist ungebrochen. Der Verkaufsanteil der Blaufichte liegt bei rund 10 Prozent – den dritten Platz nimmt die Rottanne ein. Unterschiede gibt es selbst bei einer permanenten Bewässerung. Nordmanntanne, Nobilistanne und Schwarzkiefer halten auch in wärmeren Innenräumen die gesamte Adventszeit oder sogar darüber hinaus durch. Die Rottanne beginnt in trockener Luft eher zu nadeln und eignet sich daher besonders gut für den Aussenbereich. Die Blautanne bewegt sich bei der Haltbarkeit im Mittelfeld. Bei uns ist die Nordmanntanne vor allem deshalb populär, weil sie sehr gleichmässig wächst und die für einen Weihnachtsbaum besonders gefragte Dichte an Ästen aufweist. Ihr besonderes Merkmal ist aber die lange Haltbarkeit, sie verliert selbst nach mehreren Wochen in beheizten Räumen nur wenige Nadeln. Die Blaufichte ist ein Weihnachtsbaum für Kenner. Auf den ersten Blick mögen ihre pieksigen Nadeln abschreckend sein. Allerdings ist ihr bläulich schimmerndes Nadelkleid ein echter Hingucker und sie verströmt, in warmen Räumen aufgestellt, einen besonders weihnächtlich-harzigen Duft. Zudem ist sie mit ihren stabilen Ästen ideal für reichhaltigen Christbaumschmuck.